Mein Kopf kann nicht aufhören nachzudenken,
egal wie sehr ich versuche, mich abzulenken.
Ich denke an Dinge, die nie geschehen werden, und an Fragen,
die meine Selbstzweifel wachrütteln und mich plagen.
Das Paradoxe ist, dass ich mir bewusst darüber bin:
Diese Fragen und Gedanken ergeben niemals einen Sinn.
Sie lassen mich vielmehr unsicher fühlen,
indem sie meine tiefsten Ängste aufwühlen.
Ängste davor, weiter auf die Reise zu gehen,
tief in meinem Inneren mein wahres Ich zu verstehen.
Denn je mehr ich mich traue, darauf zuzugehen,
desto herausfordernder wird es, mir einzugehen,
dass ich vielleicht einfach anders bin.
Dass die rastlose Suche nach meinen Sinn
vielleicht zum Teil der Sinn meines Lebens ist.
Weil ich dadurch nie aufhöre, mehr über das Leben zu lernen,
und ich durch meine Gedanken somit nur wachse, anstatt mich von mir zu entfernen.
Was wäre, wenn Selbstzweifel gar nicht so kontraproduktiv sind, wie sie scheinen?
Was wäre, wenn durch Selbstzweifel erst unsere wahren Stärken aufkeimen?
Vielleicht ist genau das meine Stärke:
Dass ich augenblicklich merke,
wenn mein Kopf zu rattern beginnt,
weil er um Antworten auf wichtige Fragen ringt.
Vielleicht sind meine Zweifel der Grund, dass ich so viel weiß
über Schutzmechanismen, Glaubenssätze und falschen Ehrgeiz.
Über die Kraft eines Perspektivwechsels und der Empathie,
über Energie, Anziehungskraft und sogar Psychologie.
Und darüber, dass unsere Gesellschaft Wert viel zu sehr am Materiellen misst,
und dabei oft das Allerwichtigste vergisst.
Denn das Wichtigste ist, mehr auf das Unsichtbare zu schauen.
Zu lernen, was es bedeutet, dem Leben und sich selbst mehr zu vertrauen.
Dazu gehört, das Leben und sich selbst hin und wieder zu hinterfragen,
anstatt ein und dieselbe Version von sich selbst von einem Tag zum nächsten zu tragen.
Ändern können wir uns nur, wenn wir uns mit uns auseinandersetzen,
anstatt mit dem Blick von sich abgewendet durch das Leben zu hetzen.
Denn wenn wir unreflektiert durch das Leben laufen,
stehen wir irgendwann vor einem Scherbenhaufen.
Ja: Selbstreflexion und Selbsterfahrung erfordern Mut.
Deswegen ziehe ich vor jedem Menschen meinen Hut,
der sich traut, sich für diesen Prozess zu entscheiden,
um sich hinterher nicht an einem Scherbenhaufen zu schneiden.
Wenn wir diesen Kreislauf tief im Inneren verstehen,
erkennen wir in Zweifeln eine Chance, uns selbst immer klarer zu sehen.
Im Grunde sind Selbstzweifel nichts als ein Signal,
das uns sagt: Veränderung und Wachstum sind niemals final.
Das bedeutet auch: Selbstzweifel sind ganz normal.
Wichtig zu wissen ist nur: Allein du hast die Wahl,
ob dich die Selbstzweifel von innen nach außen zerstören
oder ob du es in diesen Momenten schaffst, genau hinzuhören.
Denn deine Selbstzweifel wollen dir lediglich signalisieren,
dass es deine Aufgabe ist, dein Leben und dich selbst weiterhin zu reflektieren.