Ich habe letzte Nacht von dir geträumt. Wenn ich ehrlich bin, gehst du mir nicht mehr aus dem Kopf, seit wir uns kennengelernt haben. Das ist fast 7 Jahre her. Du standest da zwischen all den anderen, die ich plötzlich nicht mehr wahrnahm. Eine Zigarette in deiner Hand, ein Lächeln auf deinem Gesicht. Du trugst Chucks, eine lässige Jeansjacke und einen Hut auf deinem Kopf. Ich fühlte mich sofort zu dir hingezogen. Wie ein Magnet. Ich hätte mir nie erträumt, dass wenige Stunden später das passiert, was ich – ohne es bewusst zu wissen – vom ersten Augenblick an hoffte: dir nahe zu kommen. Und ich glaube, es ging dir vielleicht ähnlich.
Unser erster Blick, unser erstes Gespräch, unsere erste durchfeierte Nacht und dann die Entscheidung, zusammen nach Hause zu gehen. Wir standen in der Küche. Dein Blick verriet Neugierde, Hunger und, verdammt, er versank so tief in meinen Augen, dass ich ihn in meinem ganzen Körper spürte. Und als ich mich umdrehte, um kurz zu Atem zu kommen, berührten deine Hände von hinten meine Taille. Mein Verlangen nach dir war in dem Moment ebenso groß wie meine Angst. Alles in mir wollte deine Berührung erwidern, sich nach dir umdrehen und noch einen Liter Benzin auf das Feuer kippen, das bereits zwischen uns loderte. Ich wollte es.
Ich wollte es.
So.
Sehr.
Doch … ich traute mich nicht.
Bis heute frage ich mich, wie du dich angefühlt hättest. Wie WIR uns angefühlt hätten. Bis heute tauchen immer und immer wieder diese Bilder vor meinem inneren Auge auf. Und mit ihnen dieses tiefe Gefühl in meiner Brust, das ich an jenem Abend in der Küche spürte.
Ich habe letzte Nacht von dir geträumt. Seit diesem Traum weiß ich, wie wir uns angefühlt hätten. Ich spüre unsere Berührungen noch immer. Sie fühlen sich so echt an, als wäre die Realität eine Illusion und mein Traum die Realität. Vielleicht erlöst dieser Traum zumindest einen Teil meines Was-wäre-wenn-Gedankens, den ich seit jener Sommernacht in mir herumtrage.
Feststeht: Du bist einer meiner schönsten Was-wäre-wenn-Gedanken. Und gleichzeitig eines meiner größten Learnings, mich künftig zu trauen, wahrhaftige Erlebnisse zu sammeln, anstatt weitere Was-wäre-wenn-Gedanken.